Fehlendes Situationsbewusstsein ist eine der häufigsten Fehlerursachen. Hier mangelt es schlicht an der Fähigkeit, eine Situation als Ganzes zu erkennen, einzuschätzen, um was es geht, und die möglichen Folgen vorauszusehen.

Hier ist ein Beispiel, wie man es nicht machen sollte:

Einen Gabelstapler mitten auf dem Hof mit oben liegenden Gabeln abzustellen ist die eine Sache.

Mit dem Fahrrad über den Hof zu fahren, ohne hinzuschauen, wohin man fährt, ist die andere Sache – und das auch noch ohne Helm.

Die Fakten:

Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) zählte im Jahr 2019 über 228.000 Unfälle auf Transportwegen im Betrieb oder in deren Umfeld. Fast 89.000 Unfälle davon passierten beim Lagern oder Be- und Entladen. Im Jahr 2020 kam es erneut zu über 30.000 Unfällen im Zusammenhang mit Flurfördermitteln und Materialtransportwagen. Damit gehen etwa 14 Prozent der innerbetrieblichen Transportunfälle auf Situationen zurück, an denen Stapler, Gabelhubwagen, Sackkarren oder Schubkarren beteiligt sind.

Was lässt sich gegen ein fehlendes Situationsbewusstsein tun?

Empfehlungen nicht nur für Gabelstaplerfahrer und Radfahrer.

Betrachte immer das gesamte Bild für eine geplante Tätigkeit bzw. Handlung:

  • Wenn Du Dir eine Arbeit nicht zutraust, lasse die Finger davon.
  • Bevor Du eine Arbeit erledigst, die Du noch nie durchgeführt hast, stelle sicher, dass Du verstehst, um was es geht.
  • Bist Du ständig mit wechselnden Arbeiten konfrontiert, gehe in Gedanken vorher immer den gesamten Ablauf durch. Achte dabei auf mögliche Risiken, die eine Gefahr für Dich oder andere darstellen.
  • Am besten sind Checklisten, wenn Du an viele Dinge bei der Tätigkeit denken musst.
  • Wenn Du Dir nicht mehr sicher bist, wie eine Arbeit durchgeführt wird, schaue in den Arbeitsanweisungen, Handbüchern usw. nach. Oder frage Deine Kollegen. Das gilt besonders nach einem längeren Urlaub oder sonstiger Abwesenheit.
  • Stelle sicher, dass es keine Konflikte mit bestehenden Arbeitsabläufen gibt. Falls doch, informiere unverzüglich Deinen Vorgesetzten.
  • Wenn Du irgendwelche Gefahrenstellen bemerkst, z.B. zugestellte Feuerlöscher, Schläuche auf dem Boden, defektes Werkzeug usw., dann beseitige sie entweder selbst oder sag jemanden Bescheid.
  • Übernimmst Du eine Tätigkeit und stellst fest, dass Dein Vorgänger die Standards nicht eingehalten hat, dann kläre das, bevor Du mit Deiner Arbeit weitermachst.



Die kritischsten Fehler bei manuellen Tätigkeiten, die ein Unfallrisiko erhöhen sind:

Die häufigsten Unfallursachen

Zu guter Letzt

„Gehe stets mit offenen Augen durch das Leben und benutze dabei immer Dein Gehirn!“

© Werner Braun (1951 – 2006), deutscher Aphoristiker

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